Offene Bildungseinrichtungen sind Organisationen im Bildungsbereich, die sich durch eine Kultur der Offenheit in Bezug auf Wissen, Lernressourcen, Lehrmethoden und Bildungspolitik auszeichnen. Diese Offenheit manifestiert sich in verschiedenen Aspekten:
- Zugang zu Bildungsressourcen: Offene Bildungseinrichtungen fördern den freien und offenen Zugang zu Bildungsmaterialien. Dies wird oft durch die Nutzung und Förderung von Open Educational Resources (OER) erreicht, die frei zugänglich, bearbeitbar und teilbar sind.
- Teilhabe und Kollaboration: Diese Institutionen unterstützen und fördern aktive Teilhabe und Kollaboration unter Lehrenden, Lernenden und der breiteren Gemeinschaft. Dies kann durch gemeinschaftliche Projekte, offene Diskussionsforen und kollaborative Forschungsinitiativen geschehen.
- Innovative Lehr- und Lernmethoden: Offene Bildungseinrichtungen experimentieren oft mit neuen Lehr- und Lernmethoden, die auf Interaktivität, Flexibilität und Schülerzentrierung ausgerichtet sind. Dazu gehören beispielsweise flipped classrooms, projektbasiertes Lernen und Massive Open Online Courses (MOOCs).
- Transparenz und Demokratisierung: Diese Einrichtungen streben nach Transparenz in ihren Entscheidungsprozessen und fördern die Demokratisierung der Bildung. Sie ermöglichen es einer breiteren Gemeinschaft, an der Gestaltung von Bildungsprogrammen und -politiken teilzuhaben.
- Flexibilität in Bildungswegen: Offene Bildungseinrichtungen bieten oft flexible Lernpfade, die individuelle Lernbedürfnisse, unterschiedliche Lebensumstände und Karriereziele berücksichtigen. Dies kann die Anerkennung von informellem Lernen und die Möglichkeit, individuelle Studienprogramme zu gestalten, einschließen.
- Technologieeinsatz: Der Einsatz moderner Technologien zur Unterstützung des offenen Lernens ist ein weiteres Merkmal. Dies umfasst die Nutzung von Online-Plattformen, digitalen Werkzeugen und sozialen Medien zur Erweiterung des Lernumfelds und zur Förderung des globalen Austauschs.
- Inklusion und Diversität: Offene Bildungseinrichtungen legen Wert auf Inklusion und die Förderung von Diversität. Sie bemühen sich, Barrieren für den Bildungszugang zu beseitigen und ein Umfeld zu schaffen, das die Vielfalt der Lernenden respektiert und unterstützt.
Insgesamt repräsentieren offene Bildungseinrichtungen ein fortschrittliches Bildungsmodell, das darauf abzielt, Bildung zugänglicher, anpassungsfähiger und integrativer zu gestalten, indem es die traditionellen Grenzen des Lernens erweitert und eine Kultur des Teilens und der Gemeinschaft fördert.
Beispiele für offene Bildungseinrichtungen #
- Massachusetts Institute of Technology (MIT) OpenCourseWare (OCW): Das MIT war ein Pionier in der Bewegung für offene Bildungsressourcen, als es 2002 sein OpenCourseWare-Projekt startete. Dieses Projekt bietet freien Zugang zu Kursmaterialien für einen Großteil der am MIT angebotenen Kurse.
- Khan Academy: Eine gemeinnützige Organisation, die kostenlose Online-Kurse, Lektionen und Übungen in verschiedenen Fächern anbietet. Die Khan Academy zielt darauf ab, weltweit kostenlosen Zugang zu Bildung zu ermöglichen.
- Coursera und edX: Diese beiden Plattformen bieten Massive Open Online Courses (MOOCs) von verschiedenen Universitäten weltweit an. Sie ermöglichen es Millionen von Lernenden, Kurse zu einer Vielzahl von Themen zu belegen, oft kostenlos oder gegen eine geringe Gebühr.
- Wikimedia Foundation: Die Stiftung hinter Wikipedia und anderen ähnlichen Projekten ist ein Beispiel für eine offene Wissensinitiative. Wikipedia selbst ist eine der größten und bekanntesten Quellen für freies Wissen.
- Open University (UK): Eine der ersten „offenen“ Universitäten, die flexible Fernstudienprogramme anbietet. Sie ermöglicht es den Studierenden, unabhängig von ihrem vorherigen Bildungsstand, Studiengänge zu belegen.
- UNESCO Open Educational Resources (OER) Bewegung: Die UNESCO fördert aktiv die Entwicklung und Nutzung von OER, um den Zugang zu Bildung weltweit zu verbessern.
- Deutsche Digitale Bibliothek (DDB): In Deutschland bietet die DDB Zugang zu kulturellen und wissenschaftlichen Inhalten, darunter Bücher, Archivmaterialien, Bilder, Skulpturen, Musik und vieles mehr.
- Norwegian Digital Learning Arena (NDLA): Eine norwegische Initiative, die hochwertige, offene Bildungsressourcen für die Sekundarstufe bereitstellt.