Der Erfolg der Wikipedia ist nur möglich geworden durch das „Freie Wissen“. Allgemein lässt sich Freies Wissen als einen alternativen Umgang mit dem Urheberrecht beschreiben. Grundsätzlich sind alle kreativen Schöpfungen des Menschen urheberrechtlich geschützt. Aber der Schöpfer kann sich entscheiden, sein Werk als Freies Wissen anderen zur Verfügung zu stellen. Für die Wikipedia bedeutet das: Die Inhalte stehen unter einer Freien Lizenz, sie sind Freies Wissen. Der Leser darf entsprechend die Inhalte weiterverwenden. Dazu muss er niemanden um Erlaubnis bitten und nirgendwo Lizenzgebühren zahlen.
Warum haben die Gründer der Wikipedia sich für Freies Wissen entschieden? Weil das klassische Urheberrecht es unmöglich machen würde, gemeinsam an Texten zu arbeiten. Stellen Sie sich vor, ein Wikipedia-Bearbeiter müsste erst einmal alle früheren Bearbeiter des Textes um Erlaubnis fragen, ob er etwas an deren Text verändern darf. Nicht nur wegen der hohen Anzahl an Mitmachern wäre dies unmöglich.
Sicherlich hätten die Gründer der Wikipedia folgende Regel aufstellen können: Die Mitmacher räumen „der Wikipedia“ einfach ein Nutzungsrecht an ihrem jeweiligen Urheberrecht ein (das Urheberrecht selbst kann man nach kontinentaleuropäischem Recht nicht übertragen, es ist ein „höchstpersönliches Recht“, das immer dem Schöpfer des Werks gehört). Das hätte der Wikipedia beziehungsweise ihrer Eigentümerin (der Wikimedia Foundation) eine große Macht gegeben. Aber damit hätten viele Freiwillige wohl ein Problem gehabt. Außerdem will die Wikipedia ja auch vom Freien Wissen profitieren, das andere Menschen – außerhalb der Wikipedia – bereitstellen.
Eine andere denkbare Möglichkeit für die Wikipedia wäre es gewesen, alle Inhalte gemeinfrei zu machen. Gemeinfreie Werke werden vom Urheberrecht nicht mehr geschützt. Das heißt aber auch, dass ein Spitzbube behaupten könnte, die Inhalte gehörten ihm. Solcher Missbrauch soll mit Freiem Wissen verhindert werden. Außerdem wäre diese Lösung in sehr vielen nationalen Rechtsordnungen – etwa nach deutschem Urheberrecht – gar nicht zulässig gewesen.
Freies Wissen ist also ein Mittelweg zwischem dem klassischen, strengen Urheberrecht und der alles zulassenden Gemeinfreiheit. Das Konzept hat die Wikipedia groß gemacht, gibt dem Weiternutzer die nötigen Freiheiten und ermutigt andere, dem Beispiel zu folgen. Weitere wichtige Beispiele für Freie Inhalte sind Freie Software und wissenschaftliche Veröffentlichungen, die zunehmend unter einer freien Lizenz stehen („Open Access“).
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