Open Budgets, auch bekannt als offene Haushalte, repräsentieren eine zentrale Säule des Open Government und stehen für die transparente Bereitstellung fiskalischer Daten durch staatliche Stellen. Dieser Ansatz zielt darauf ab, den politischen Prozess für Bürgerinnen und Bürger transparenter zu gestalten und die Verwendung von Steuergeldern, der primären Finanzierungsquelle des Staates, nachvollziehbar zu machen.
Vorteile von Open Budgets #
- Transparenz: Die Veröffentlichung von Haushaltsdaten erhöht die Transparenz politischer Entscheidungen. Bürgerinnen und Bürger erhalten die Möglichkeit, die Kosten politischer Maßnahmen zu verstehen und kritisch zu hinterfragen. Dies fördert nicht nur das demokratische Verständnis, sondern trägt auch zur Aufdeckung und Prävention von Korruption bei.
- Partizipation: Open Budgets fördern partizipative Elemente im demokratischen Prozess. Durch das Konzept des Participatory Budgeting können Bürgerinnen und Bürger direkt an der Gestaltung öffentlicher Haushalte mitwirken, indem sie Projekte vorschlagen und über deren Umsetzung abstimmen.
Praxisbeispiele #
- OpenBudgets.eu: Dieses EU-finanzierte Forschungsprojekt bietet eine umfassende Übersicht über öffentliche Ausgaben und Daten sowie Tools zur Analyse und Weiterverarbeitung dieser Informationen.
- OpenSpending: Eine Plattform, die das Hochladen, Visualisieren und Analysieren von Haushaltsdaten ermöglicht. Sie bietet ein breites Schema, das für Finanzdaten weltweit anwendbar ist.
- OffenerHaushalt: Ein Projekt der Open Knowledge Foundation Deutschland, das Haushaltsdaten für deutsche Kommunen, Länder und den Bund sammelt, visualisiert und online bereitstellt.
- Subsidystories: Ein Projekt der Open Knowledge Foundation Deutschland und Open Knowledge International, das Subventionsdaten der Europäischen Union für den Zeitraum 2007–2020 sammelt und bereitstellt.
Herausforderungen und Lösungsansätze #
- Umsetzung: Die Veröffentlichung von Haushaltsdaten in einem offenen, maschinenlesbaren Format wie CSV ist entscheidend. Dies erfordert politischen Willen und die Anpassung von Verwaltungsprozessen.
- Kontextualisierung: Die Bereitstellung von Haushaltsdaten allein ist nicht ausreichend. Visualisierungen und kontextbezogene Darstellungen sind notwendig, um die Daten für die Allgemeinheit verständlich und nutzbar zu machen.