Die OpenGLAM-Prinzipien bilden das Fundament für Galerien, Bibliotheken, Archive und Museen (GLAM), die ihre Sammlungen und Metadaten der Öffentlichkeit zugänglich machen möchten. Diese Prinzipien wurden entwickelt, um das volle Potenzial des Internets für den Zugang, die Innovation und die digitale Forschung im Bereich des Kulturerbes zu nutzen. Hier sind die fünf Kernprinzipien erläutert:
- Freigabe von Metadaten: Institutionen sollten digitale Informationen über ihre Artefakte (Metadaten) unter Verwendung geeigneter rechtlicher Instrumente, wie der Creative Commons Zero-Verzichtserklärung, in die Public Domain freigeben. Dies fördert die maximale Wiederverwendung der Daten und erhöht ihre Auffindbarkeit, während gleichzeitig die Kompatibilität mit großen Kulturdatenaggregator wie Europeana und der Digital Public Library of America gewährleistet wird.
- Bewahrung des Public Domain-Status: Digitale Darstellungen von Werken, deren Urheberrecht abgelaufen ist (Public Domain-Werke), sollten in der Public Domain bleiben, indem keine neuen Rechte hinzugefügt werden. Diese Werke sollten explizit mit einem geeigneten rechtlichen Instrument wie der Creative Commons Public Domain Mark gekennzeichnet werden, um die maximale Wiederverwendung des Inhalts zu fördern.
- Klare Nutzungsbedingungen: Bei der Veröffentlichung von Daten sollten Institutionen eine eindeutige und robuste Erklärung ihrer Wünsche und Erwartungen in Bezug auf die Wiederverwendung und Umnutzung der Beschreibungen, der gesamten Datensammlung und von Teilmengen der Sammlung abgeben.
- Verwendung offener, maschinenlesbarer Dateiformate: Bei der Veröffentlichung von Daten sollten offene Dateiformate verwendet werden, die maschinenlesbar sind. Maschinenlesbare Formate ermöglichen es Computerprogrammen, die darin enthaltenen Daten zu extrahieren. Die Verwendung geschlossener Dateiformate kann erhebliche Hindernisse für die Wiederverwendung der darin codierten Informationen darstellen. Die Struktur und mögliche Verwendungen der Daten sollten gut dokumentiert sein, beispielsweise in einem Datenblog oder auf einer Webseite.
- Innovative Publikumsbeteiligung: Institutionen sollten Möglichkeiten suchen, ihr Publikum auf neuartige Weise im Web einzubinden. Dies beinhaltet:
– Klare Dokumentation der bereitgestellten offenen Daten, Inhalte und Dienste, damit andere diese leicht wiederverwenden, darauf aufbauen und verbessern können.
– Bereitschaft, Fragen von interessierten Parteien über die Daten zu beantworten und sie bei der bestmöglichen Nutzung der Daten zu unterstützen.
– Bereitstellung von Möglichkeiten für das Publikum, Objekte aus den Sammlungen zu kuratieren und zu sammeln.
– Wenn möglich, Nutzern die Möglichkeit geben, die Metadaten durch Crowdsourcing-Anwendungen zu bereichern und zu verbessern.
Diese Prinzipien zielen darauf ab, kulturelle Institutionen zu ermutigen, ihre Sammlungen zu öffnen und dabei die Vorteile des digitalen Zeitalters voll auszuschöpfen. Sie fördern nicht nur den Zugang zu kulturellem Erbe, sondern auch dessen aktive Nutzung und Weiterentwicklung durch ein globales Publikum.