In der wissenschaftlichen Landschaft vollzieht sich ein fundamentaler Wandel hin zur Offenheit – ein Konzept, das unter dem Begriff „Open Science“ zusammengefasst wird. Doch mit dieser Öffnung entstehen auch zahlreiche rechtliche Fragen: Wie kann ich meine Forschungsergebnisse rechtssicher teilen? Welche Lizenzen sind geeignet? Wie steht es um den Datenschutz? Der Leitfaden „Rechtsfragen bei Open Science“ von Till Kreutzer und Henning Lahmann beantwortet diese und viele weitere Fragen – und liegt nun in einer aktualisierten zweiten Auflage vor. Die Autoren Till Kreutzer und Henning Lahmann, beide bei iRights.Law tätig, haben einen praxisorientierten Ansatz gewählt, der sowohl Einsteigern als auch erfahrenen Wissenschaftlern klare Orientierung bietet. Die zweite Auflage wurde mit Unterstützung von Ina Kaulen von der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg überarbeitet und erweitert, um den neuesten Entwicklungen im Bereich Open Science Rechnung zu tragen.
Der Leitfaden gliedert sich in zwei komplementäre Teile: Der erste Teil legt die rechtlichen Grundlagen offen und behandelt fundamentale Fragen des Urheberrechts: Was macht ein Werk schutzfähig? Welche Ausnahmen gibt es im wissenschaftlichen Kontext? Besondere Aufmerksamkeit widmen die Autoren den verschiedenen Rechtsformen bei Datenbanken und Forschungsdaten – ein oft übersehener, aber zunehmend wichtiger Aspekt in der datengetriebenen Forschung. Ein Schwerpunkt liegt auf den verschiedenen „Open“-Konzepten, die für die Wissenschaft relevant sind: Open Educational Resources (OER), Open Source, Open Content, Open Data, Open Access. Die Autoren erläutern differenziert die verschiedenen Creative-Commons-Lizenzen und geben praktische Hinweise zu deren Einsatz in wissenschaftlichen Kontexten.
Der zweite Teil des Werkes bietet konkrete Antworten auf über 70 Rechtsfragen, die in der wissenschaftlichen Praxis häufig auftreten. Gegliedert in elf thematische Kapitel werden Fragen zu Bildrechten, Zweitveröffentlichungen, Barrierefreiheit und vielen weiteren Aspekten beantwortet. Besonders wertvoll ist das neu hinzugekommene Kapitel zur Forschungssoftware und Open Source, das Fragen zur Rechteinhaberschaft bei kollaborativ entwickelter Software in Organisationen adressiert.
„Rechtsfragen bei Open Science“ schließt eine wichtige Lücke in der Literatur zum Thema offene Wissenschaft. Der Leitfaden kombiniert fundiertes Rechtswissen mit praktischer Anwendbarkeit und ist damit sowohl für einzelne Forschende als auch für wissenschaftliche Einrichtungen von großem Wert.