Mit dem Datenatlas Zivilgesellschaft geht ein neues zivilgesellschaftliches Dateninfrastrukturprojekt an den Start. Der zentrale Metadatenkatalog ist ab sofort öffentlich zugänglich und richtet sich an zivilgesellschaftliche Organisationen, Initiativen, Fachöffentlichkeit und Verwaltungen, die den Zugang zu offenen Daten systematisch verbessern möchten.
Kernstück des Datenatlas ist der datenbankgestützte Katalog offener Datensätze aus zivilgesellschaftlichen Kontexten. Die erfassten Metadaten folgen dem europäischen Standard DCAT-AP und sind damit anschlussfähig an bestehende Datenportale. Eine gezielte Filterung nach Themenfeldern, Regionen oder Datenhaltenden ermöglicht eine gezielte Suche und erleichtert die Weiterverwendung der Datenbestände. Ergänzt wird das DCAT-Schema durch domänenspezifische Felder, u. a. aus dem sozialwissenschaftlichen Bereich (CESSDA, GND), wodurch eine inhaltliche Tiefenerschließung unterstützt wird.
Ziel des Datenatlas ist es, die Sichtbarkeit und Nutzbarkeit von Daten aus der Zivilgesellschaft zu erhöhen, datenbasiertes Arbeiten zu fördern und so langfristig zur Professionalisierung und Digitalisierung zivilgesellschaftlicher Arbeit beizutragen. Der Fokus liegt dabei auf Daten, die nicht aus der Verwaltung stammen, sondern von die gemeinnützigen Organisationen erhoben, gepflegt oder bereitgestellt werden. Neben der Bereitstellung des Katalogs bietet die Bertelsmann-Stiftung auch Formate zum Kompetenzaufbau und zur Vernetzung angeboten – etwa Open-Data-Workshops, Sprechstunden, Barcamps und Austauschformate. Damit werden nicht nur technische Infrastrukturen adressiert, sondern auch Fragen der Organisationsentwicklung, Datenethik und digitalen Selbstermächtigung.
Die Initiative zum Datenatlas Zivilgesellschaft geht auf die Bertelsmann Stiftung zurück. Der laufende Betrieb und die Weiterentwicklung werden von einem interdisziplinären Team getragen. Perspektivisch wird die Arbeit durch einen Beirat begleitet, um die strukturelle Anbindung an zivilgesellschaftliche Bedarfe weiter zu stärken. Angestrebt ist zudem der Aufbau eines Trägerkonsortiums, das den Datenatlas langfristig auf eine kooperative Basis stellt.
zum Datenatlas: www.datenatlas-zivilgesellschaft.de