Eine der wichtigsten technischen Schnittstellen für Geodaten sind Web Feature Services (WFS). Das sind standardisierte Geodienste, die geografische Objekte samt zugehöriger Sachdaten maschinenlesbar bereitstellen. Doch trotz ihrer technischen Leistungsfähigkeit bleibt die praktische Nutzung dieser Dienste häufig auf Personen mit GIS-Fachkenntnissen beschränkt. Diese Zugangshürde limitiert das transformative Potenzial offener Geodaten erheblich.
Der WFS-Explorer ermöglicht es, WFS-Datensätze niedrigschwellig zu explorieren, zu filtern und zu exportieren. Das Tool fungiert als Vermittlungsinstanz zwischen der formalen Komplexität standardisierter Geodienste und den Bedürfnissen heterogener Nutzergruppen. Nach Eingabe einer WFS-URL oder Auswahl eines Beispieldatensatzes aus dem Geoportal Berlin werden die Daten automatisiert geladen und in einer interaktiven Kartenansicht visualisiert.
WFS-Explorer enthält mehrere Komponenten: Eine Metadatenanzeige stellt Kontextinformationen wie Projektionsangaben und Nutzungsbedingungen bereit. Die tabellarische Attributübersicht mit automatischer Datenzusammenfassung ermöglicht eine erste explorative Analyse ohne externe Software. Über eine Filterfunktion lassen sich Datensätze nach spezifischen Attributwerten einschränken. Für die Weiterverwendung können die Daten als GeoJSON oder CSV exportiert werden, wobei eine automatische Transformation in das Koordinatensystem WGS 84 (EPSG:4326) erfolgt.
Technisch nutzt das Tool die standardisierten WFS-Operationen GetCapabilities, DescribeFeatureType und GetFeature, um Datenstruktur, Metadaten und Geometrien systematisch abzurufen. Diese Orientierung am OGC-Standard gewährleistet die Interoperabilität über verschiedene Datenanbieter hinweg. Die Transformation in GeoJSON als offenes, webkompatibles Format reduziert dabei Konvertierungsaufwände und ermöglicht die direkte Integration in bestehende digitale Workflows.
Das Tool steht als Open Source auf GitHub zur Verfügung.