Umsetzung der Verordnung zu hochwertigen Datensätzen in der EU: Best Practices und Herausforderungen
Die Europäische Kommission hat mit der Durchführungsverordnung (EU) 2023/138 einen wichtigen Schritt zur Verbesserung der Zugänglichkeit und Nutzung öffentlicher Daten gemacht. Diese Verordnung ergänzt die Open-Data-Richtlinie und definiert spezifische Anforderungen für hochwertige Datensätze (High-Value Datasets). Ziel ist es, den wirtschaftlichen und sozialen Nutzen dieser Daten zu maximieren. Der vorliegende Bericht untersucht detailliert den Umsetzungsstand in sieben ausgewählten EU-Mitgliedstaaten. Er identifiziert Best Practices, die als Vorbild für andere Länder dienen können, und beleuchtet gleichzeitig die verbleibenden Herausforderungen. Diese umfassende Analyse soll dazu beitragen, den Prozess der Implementierung in der gesamten EU zu beschleunigen und zu verbessern.
Stand der Umsetzung in ausgewählten Mitgliedstaaten
Die Studie zeigt ein differenziertes Bild der Umsetzung in den untersuchten Ländern (Tschechien, Dänemark, Estland, Italien, Niederlande, Rumänien und Finnland). Diese Auswahl repräsentiert unterschiedliche geografische Regionen und verschiedene Stadien der digitalen Entwicklung:
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- Estland und Finnland erweisen sich als Vorreiter, die bereits weit fortgeschritten in der Umsetzung sind. Sie profitieren von einer gut entwickelten digitalen Infrastruktur und einer langjährigen Tradition der Datentransparenz.
- Länder wie Dänemark und die Niederlande zeigen solide Fortschritte, stehen aber noch vor einigen Herausforderungen, insbesondere bei der Harmonisierung verschiedener rechtlicher Anforderungen.
- Italien und Tschechien befinden sich in einem Übergangsstadium, in dem sie aktiv an der Anpassung ihrer Systeme und Prozesse arbeiten.
- Rumänien steht noch am Anfang des Prozesses und muss grundlegende Herausforderungen in Bezug auf Infrastruktur und Ressourcen bewältigen.
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Diese Unterschiede ergeben sich aus verschiedenen Faktoren wie der vorhandenen digitalen Infrastruktur, rechtlichen Rahmenbedingungen, verfügbaren Ressourcen und der allgemeinen Datenpolitik des jeweiligen Landes.
Best Practices
Die Studie identifiziert mehrere erfolgreiche Ansätze, die als Vorbild für andere Mitgliedstaaten dienen können:
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- Förderung einer Kultur der Transparenz in der Verwaltung: Länder wie Finnland und Dänemark zeigen, wie eine tief verwurzelte Tradition der Offenheit die Umsetzung erleichtert.
- Umfassender Ansatz bei der Implementierung: Erfolgreiche Länder betrachten die HVD-Verordnung im Kontext ihrer gesamten Datenpolitik und nicht isoliert.
- Priorisierung erreichbarer Ziele: Tschechien und Dänemark konzentrieren sich zunächst auf Bereiche, die sich mit bestehenden Initiativen überschneiden, um Ressourcen effizient zu nutzen.
- Aufbau strategischer Partnerschaften auf nationaler Ebene: Die Einrichtung interdisziplinärer Arbeitsgruppen, wie in Finnland, fördert die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Behörden.
- Koordination mit anderen Mitgliedstaaten: Der Erfahrungsaustausch, wie zwischen Tschechien und der Slowakei, hilft bei der Lösung gemeinsamer Probleme.
- Verantwortung der einzelnen Behörden für ihre Datensätze: Dieser Ansatz, den Dänemark verfolgt, fördert Nachhaltigkeit und Qualität der Daten.
- Bewusstseinsbildung bei Stakeholdern: Estlands Schulungen zu offenen Daten und Datenschutz sind ein gutes Beispiel für effektive Sensibilisierung.
- Nutzung offener Daten zur Problemlösung: Estlands Kaggle-Wettbewerb zeigt, wie Crowdsourcing zur Verbesserung der Datenqualität beitragen kann.
- Effektives Datenmanagement und Verbesserung der Metadatenqualität: Die Anwendung von Standards wie DCAT-AP, wie in Tschechien, verbessert die Interoperabilität.
- Anpassung von Geschäftsmodellen für kostenlose Datenbereitstellung: Dänemarks schrittweiser Übergang zu kostenlosen meteorologischen Daten ist ein Vorbild für andere Länder.
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Verbleibende Herausforderungen
Trotz der erzielten Fortschritte bestehen weiterhin erhebliche Herausforderungen:
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- Spannungsfeld zwischen Datenschutz (DSGVO) und Datenöffnung: Viele Länder ringen damit, die Anforderungen der DSGVO mit der Bereitstellung von HVDs in Einklang zu bringen.
- Unklarheiten bei der Lizenzierung: Es herrscht Unsicherheit bezüglich der zulässigen Lizenzen neben Creative Commons, was die einheitliche Umsetzung erschwert.
- Ressourcenmangel in einigen Ländern: Insbesondere Rumänien und Italien berichten von Schwierigkeiten aufgrund begrenzter finanzieller und personeller Ressourcen.
- Technische Schwierigkeiten bei der Implementierung von APIs und Bulk-Downloads: Viele Länder kämpfen mit der technischen Umsetzung dieser Anforderungen.
- Übergang von kostenpflichtigen zu kostenlosen Datensätzen: Besonders bei Katastern und Unternehmensdaten stellt die Umstellung der Geschäftsmodelle eine Herausforderung dar.
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Empfehlungen und Ausblick
Der Bericht schlägt einen detaillierten Fahrplan zur vollständigen Umsetzung der Verordnung vor. Dieser umfasst folgende Schritte:
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- Identifizierung und Inventarisierung relevanter Datensätze
- Anpassung rechtlicher Rahmenbedingungen und interner Richtlinien
- Technische Implementierung, einschließlich der Entwicklung von APIs und Bulk-Download-Möglichkeiten
- Schulung und Sensibilisierung von Mitarbeitern und Stakeholdern
- Kontinuierliche Überwachung und Verbesserung der Datenqualität
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Eine enge Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten und der Europäischen Kommission wird als entscheidend für die erfolgreiche Bewältigung der verbleibenden Herausforderungen angesehen. Die Kommission stellt verschiedene Ressourcen zur Verfügung, um die Mitgliedstaaten bei der Umsetzung zu unterstützen, darunter Richtlinien für Metadaten (DCAT-AP), Vokabulare und Tools zur Verbesserung der Interoperabilität. Zukünftige Schritte beinhalten die Standardisierung des Berichtsprozesses und die Einrichtung eines speziellen Unterkatalogs für hochwertige Datensätze auf data.europa.eu. Dies wird die Sichtbarkeit und Zugänglichkeit der HVDs weiter verbessern.
Insgesamt zeigt der Bericht, dass trotz unterschiedlicher Fortschritte in den Mitgliedstaaten die Umsetzung der Verordnung zu hochwertigen Datensätzen voranschreitet. Durch den Austausch von Best Practices und die gemeinsame Bewältigung von Herausforderungen kann die EU ihr Ziel erreichen, den Zugang zu wertvollen öffentlichen Daten zu verbessern und deren Nutzung zum Wohle von Wirtschaft und Gesellschaft zu fördern.