Dieser Bericht ist der erste in einer Reihe von vier, die darauf abzielen, eine standardisierte Methodik zur Bewertung der Auswirkungen offener Daten in Europa zu entwickeln. Da bisher keine einheitliche Definition für die Auswirkungen offener Daten existiert, untersucht der Bericht bestehende akademische Literatur, nationale Studien und Indikatoren auf Open-Data-Portalen. Zudem wird die Rolle von Daten-Intermediären und die Möglichkeit automatisierter Feedbackmechanismen analysiert.
Die meisten akademischen Artikel und nationalen Studien unterscheiden zwischen sozialen, politischen, wirtschaftlichen und teilweise umweltbezogenen Auswirkungen offener Daten. Häufig gibt es Überschneidungen zwischen diesen Bereichen. Der Bericht empfiehlt, sich an den Richtlinien der Europäischen Kommission für Folgenabschätzungen zu orientieren und die Auswirkungen in soziale, wirtschaftliche und umweltbezogene Kategorien einzuteilen.
Die Analyse von Open-Data-Portalen auf nationaler und lokaler Ebene zeigt, dass verschiedene Strategien zur Bewertung von Auswirkungen angewendet werden. Am häufigsten werden Sammlungen von Anwendungsbeispielen und Nutzungsstatistiken verwendet. Einige Länder führen auch dedizierte Studien durch. Herausforderungen bestehen bei der Standardisierung von Indikatoren und der Verknüpfung von Nutzungsstatistiken mit tatsächlichen Auswirkungen. Daten-Intermediäre spielen eine wichtige Rolle, indem sie offene Daten für Nutzer zugänglicher und nützlicher machen. Sie können durch technisches Know-how, soziales Kapital und Marktforschung einen Mehrwert schaffen. Die Auswirkungen von Intermediären lassen sich ähnlich messen wie die von Open-Data-Portalen, wobei die Herausforderung darin besteht, ihren spezifischen Beitrag zu isolieren.
Einige Indikatoren für die Nutzung und Wiederverwendung offener Daten können automatisiert erfasst werden, z.B. Download-Zahlen oder API-Aufrufe. Für eine umfassende Bewertung der Auswirkungen sind jedoch weiterhin manuelle Analysen erforderlich. Der Bericht empfiehlt Datenanbietern und Intermediären, bestimmte Metadaten und Nutzungsstatistiken standardmäßig bereitzustellen, um automatisierte Messungen zu erleichtern.
Die Messung der Auswirkungen offener Daten bleibt eine komplexe Herausforderung. Es fehlt an einer einheitlichen Definition und Methodik. Bestehende quantitative Daten und qualitative Informationen müssen besser verknüpft werden, um aussagekräftige Erkenntnisse zu gewinnen. Weitere Forschung ist nötig, um von der Bewertung einzelner Anwendungsfälle zu einer fundierten Einschätzung der allgemeinen Auswirkungen offener Daten zu gelangen.