The Use Case Observatory – A 3-year monitoring of 30 reuse cases

von | 14. April 2022 | Blog, Literatur, Open Data

Das Use Case Observatory ist ein Forschungsprojekt, das 30 Anwendungsfälle von Open Data über einen Zeitraum von drei Jahren (2022-2025) untersucht. Ziel ist es, die Auswirkungen von Open Data zu analysieren, Herausforderungen und Erfolge zu teilen und zur Debatte über Methoden zur Bewertung der Auswirkungen von Open Data beizutragen. Die 30 Anwendungsfälle wurden sorgfältig aus über 600 Beispielen ausgewählt, um eine ausgewogene Verteilung zwischen verschiedenen Ländern und Wirkungsbereichen (wirtschaftlich, staatlich, sozial und ökologisch) zu gewährleisten. Die Entwickler der Anwendungsfälle wurden interviewt, um detaillierte Einblicke in ihre Projekte zu erhalten.

Wirtschaftliche Auswirkungen und staatliche Auswirkungen

Mehrere Anwendungsfälle zeigen, wie Open Data wirtschaftliche Auswirkungen haben kann. Beispielsweise nutzen C4P und YouthPoP Daten des TED-Portals der Europäischen Kommission, um Organisationen bei der Suche nach passenden Ausschreibungen zu unterstützen. Wonder Wanderlust Women und Naar Jobs in West-Vlaanderen helfen Menschen bei der Jobsuche, indem sie offene Daten nutzen, um passende Stellen und Orte zu finden. LocalFocus kuratiert Datensätze für Journalisten und erhöht so die Wirkung dieser offenen Daten erheblich.

Viele Anwendungsfälle mit staatlichen Auswirkungen verbessern die politische Transparenz. Statsregnskapet.no in Norwegen und Openpolis in Italien visualisieren beispielsweise Regierungsausgaben und informieren Steuerzahler darüber, wie ihr Geld verwendet wird. Das georgische IDFI macht Regierungsdaten öffentlich zugänglich und übt Druck auf die Regierung aus, mehr Daten zu öffnen. Andere Projekte wie „Wo ist mein Wahllokal?“ in den Niederlanden und Next Generation Democracy fördern die politische Partizipation und stärken die Demokratie.

Soziale Auswirkungen und ökologische Auswirkungen

Im sozialen Bereich zeigen Anwendungsfälle wie Open Food Facts, wie die Öffnung von Daten zu realen Auswirkungen führen kann. Durch die Bereitstellung von leicht verständlichen Informationen über den Nährwert von Produkten trägt das Projekt zur Verbesserung der öffentlichen Gesundheit bei. Andere Beispiele sind Medicatio, das eine Datenbank zugelassener Medikamente bereitstellt, und EVapp, das die Überlebenschancen von Menschen mit Herzstillstand erhöht. Projekte wie Tangible Data und EU Twinnings machen komplexe Daten für ein breiteres Publikum zugänglich, während Integreat Informationen für neu angekommene Migranten und Flüchtlinge bereitstellt. Mehrere Anwendungsfälle nutzen Open Data, um die Luftqualität zu überwachen und Bürger entsprechend zu informieren. Beispiele hierfür sind Air Quality Cyprus, Planttes, Plume Labs und Baltazar. Andere Projekte wie Digital Forest Dryads und Vides SOS tragen zum Naturschutz bei, indem sie illegale Abholzung verfolgen oder Umweltgefahren melden. Atlas Okolja informiert slowenische Bürger über verschiedene Umweltaspekte, während Environ-Mate darauf abzielt, Kinder über den Klimawandel aufzuklären.

Herausforderungen

Die Bewertung der genauen Auswirkungen dieser Anwendungsfälle stellt eine komplexe Herausforderung dar. Viele Projekte messen ihre Wirkung anhand von Webstatistiken, was nur eine grobe Schätzung ermöglicht. Eine weitere Herausforderung besteht darin, dass nicht alle Informationen, insbesondere von KMUs, leicht geteilt werden können. Die Zukunftspläne der Projekte reichen von kleinen Änderungen bis hin zu ambitionierten Zielen, wobei die Finanzierung oft eine gemeinsame Herausforderung darstellt.

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