Was bedeutet „offen“? Der Begriff hat je nach Kontext unterschiedliche Bedeutungen. Unsere tägliche Erfahrung lehrt uns, dass „offen“ ein kontinuierliches (nicht binäres) Konstrukt ist. Eine Tür kann weit offen, fast offen, einen Spalt offen oder ganz geschlossen sein. Dasselbe gilt für die Augen, ein Fenster usw.
Das „offen“ in „offener Inhalt“ ist ein ähnliches kontinuierliches Konstrukt. In diesem Zusammenhang bezieht sich „offen“ auf die Einräumung von Urheberrechten, die über das normale Urheberrecht hinausgehen. „Offene Inhalte“ sind also Inhalte, die in einer Weise lizenziert sind, die den Nutzern das Recht einräumt, mehr Arten der Nutzung vorzunehmen, als normalerweise gesetzlich erlaubt sind – und das ohne Kosten für den Nutzer.
Einfach ausgedrückt: Je weniger urheberrechtliche Beschränkungen dem Nutzer eines Inhalts auferlegt werden, desto offener ist der Inhalt. Die wichtigsten Genehmigungen oder Nutzungsrechte, um die es bei Open Content geht, sind im „4R-Rahmen“ zusammengefasst:“.
- Reuse – das Recht, den Inhalt unverändert wiederzuverwenden (z.B. eine Sicherungskopie des Inhalts anzufertigen)
- Überarbeitung – das Recht, den Inhalt selbst zu adaptieren, anzupassen, zu modifizieren oder zu verändern (z.B. den Inhalt in eine andere Sprache zu übersetzen)
- Remix – das Recht, den ursprünglichen oder überarbeiteten Inhalt mit anderen Inhalten zu kombinieren, um etwas Neues zu schaffen (z. B. den Inhalt in ein Mashup zu integrieren)
- Weiterverbreitung – das Recht, Kopien des ursprünglichen Inhalts, Ihrer Bearbeitungen oder Remixe an andere weiterzugeben (z. B. eine Kopie des Inhalts an einen Freund weiterzugeben).