Open Access – Freier Zugang zu wissenschaftlichen Erkenntnissen

Open Access bedeutet freien Zugang zu wissenschaftlicher Literatur und Daten im Internet.
Für die Forderung nach Open Access spricht, dass damit stark subventionierte Forschungsergebnisse der Universitäten und anderer öffentlich unterstützter Forschungseinrichtungen frei zugänglich werden und nicht teuer verkauft werden: Open Access ist eine geeignete Antwort auf die Krise der wissenschaftlichen Literatur, die sich nicht nur auf die Zeitschriftenpreise auswirkt, sondern auch dazu führt, dass etwa ein Sammelband in vierfacher Weise von der öffentlichen Hand subventioniert wird und der Staat so seine eigenen Forschungsergebnisse von kommerziellen Verlagen zurückkauft.

Open Access ist noch weit davon entfernt, Alltag wissenschaftlichen Publizierens zu sein: Es handelt sich überwiegend um spezialisierte Diskurse in einigen besonders engagierten Disziplinen und um (wissenschafts-)politische Absichtserklärungen, die in der Praxis erst verankert werden müssen, damit wissenschaftliches Wissen tatsächlich das Allgemeingut sein kann, als das es finanziert wird.

Eine der Barrieren für das Online-Publishing mit Open Access ist das akademische Belohnungssystem. Problematisch ist auch, dass z. B. reine Online-Zeitschriften in traditionellen Datenbanken bisher nur selten erschlossen und indiziert sind. Und für die Bibliotheken stellt sich die Frage der Erfassung und Speicherung der Daten.

Zwischen den Fachdisziplinen bestehen bzgl. der Veröffentlichungskultur große Unterschiede: Das kostenlose Online-Publizieren ist, mit Ausnahme einiger Institute und Online-Zeitschriften im Bereich der Bildungsforschung keine Selbstverständlichkeit. In naturwissenschaftlich-technischen Disziplinen hingegen, insbesondere der Informatik und Physik, hat das kostenlose und freie Veröffentlichen im Internet schon eine weit bedeutendere, wenn nicht sogar die entscheidende Rolle.