Digitaler Offenheitsindex

von | 9. Oktober 2014 | Blog, Open Government, Projekte

Der Digitale Offenheitsindex [do:index] ist ein mehrdimensionales Instrument zur Messung des Beitrags öffentlicher Körperschaften zu digitalen Gemeingütern (Daten, Information, Wissen und Infrastruktur) auf kommunaler, regionaler und nationaler Ebene. Der Digitale Offenheitsindex verfolgt drei Ziele: Erstens soll die Bandbreite der mögliche Maßnahmen zur Verbesserung digitaler Offenheit aufgezeigt werden; zweitens soll digitale Offenheit gemessen und beispielhafte Praktiken identifiziert werden; drittens handelt es sich hierbei um die erste Ausgabe des Digitalen Offenheitsindex, der zukünftig jährlich veröffentlicht werden und so Entwicklungen im Zeitverlauf sowie Benchmarking über Ländergrenzen hinweg ermöglichen soll. Auf diese Weise soll sich unser Verständnis des gesellschaftlichen Werts von digitaler Offenheit ständig weiterentwickeln.

Wer mitgestalten will, muss sich informieren. Freies Wissen und die dafür notwendigen Voraussetzungen und Aspekte in einer digitalen Gesellschaft, die zur Abwägung verschiedener Alternativen und zukünftiger Strategien hilfreich sind, sind nicht oder nur sehr schwer zugänglich. Derzeit gibt es kaum Reglementierungen wie der Zugang zu diesen gesellschaftlichen wichtigen Ressourcen geöffnet und gewährleistet werden kann.

Aktuell gibt es aber eine Reihe von sehr interessanten Projekten die zumindest versuchen Teile davon zu messen, so etwa der WebIndex (http://thewebindex.org), Open Data Census (http://census.okfn.org/) und Global Right to Information (http://rti-rating.org). Jedoch deckt keines dieser Projekte nur ansatzweise die gesamte Breite der mit dem technologischen Wandel einhergehenden Veränderungen und Möglichkeiten für mehr digitale Offenheit ab.

Ziel des Projekts Digitaler Offenheitsindex ([do:index]) ist es, ein Messinstrument zu entwickeln um den Beitrag öffentlicher Körperschaften zu digitalen Gemeingütern (Daten, Informationen, Wissen, Infrastruktur, Lehr-Lern- Unterlagen …) und somit zu freiem Wissen erkenn- sowie quantifizierbar zu machen.

Im Ergebnis soll der Digitale Offenheitsindex mit Hilfe eines Benchmarkingtools nicht nur informieren, sondern öffentliche Körperschaften zur Förderung digitaler Offenheit motivieren. Ein auf Basis des [do:index] regelmäßig überregional erstelltes Ranking verbessert die Vergleichbarkeit der Initiativen verschiedener öffentlicher Körperschaften und erlaubt eine offene Diskussion über Handlungsmöglichkeiten. Es sollen auf diese Weise auch die Vorreiter, Leuchtturmprojekte und Best-cases in den untersuchten Teilbereichen und deren Vorteile präsentiert werden.

Kein Bundesland erreicht über 50% der möglichen Punkte

Konkret gliedert sich der Digitale Offenheitsindex in fünf Teilbereiche, die jeweils auch getrennt ausgewertet wurden und deren Gewichtung auf der Webseite dynamisch geändert werden kann:

  • Open Data: Wie umfassend und aktuelle sind öffentliche Datenbestände in offenen Formaten digital zugänglich?
  • Open Education: Welche Aktivitäten gibt es zur Förderung der Erstellung und nutzung von offenen Lehr- und Lernmitteln (Open Educational Ressoures, OER)?
  • Open Infrastructure: Welche Einrichtungen (z.B. Koordinationsstellen) und technologische Infrastrukturen (z.B. offene WLAN-Netze, öffentlicher Webspace) gibt es im Bereich digitaler Offenheit?
  • Open Policies: Welche Regeln und Förderprogramme zur Unterstützung digitaler Offenheit und Transparenz gibt es?
  • Open Source Software: In welchen öffentlichen Bereichen wird Freie und Open-Source-Software eingesetzt?

Die nächsten geplanten Schritte sind die Aufbereitung und Präsentation der Daten auf kommunaler Ebene – konkret wurden 46 Städte in Deutschland, Österreich und der Schweiz erfasst – sowie die Veröffentlichung eines Softwaretools zur Selbsteinstufung nicht gelisteter Kommunen. Unmittelbar nach Abschluss der Public-Beta-Phase werden auch die Rohdaten der Erhebung frei zugänglich gemacht werden.

Links:
http://beta.do-index.org